About me

Schon als kleines Kind war ich begeisterte Zuschauerin, wenn wir in Süditalien in den Ferien waren und im Dorf ein Töpfer an der Drehscheibe sass.

Mein Vater kannte eine Töpferin von der Arbeit und hat mir sogar mal eine riesige Töpferscheibe ausgeliehen. Die Scheibe musste mit den Füssen angedreht werden. Ich hatte aber keine Chance mir das selber anzueignen, denn anno dazumal gab es noch kein «youtube», das war noch im Comodore 64 – Zeitalter oder wie meine Tochter sagen würde: «in der Steinzeit».

Später dann, mit 25 Jahren und schwanger hatte ich das Gefühl jetzt muss ich drehen lernen (hatte den Film Ghost geschaut). Wir lebten in Norman, Oklahoma und hatten nur 100m von unserem Haus entfernt ein Kunstzentrum mit einem super Angebot. Bei Sue, einer bodenständigen Keramikerin lernte das „Swiss Girl“ also das Drehen.

Die Arbeit an der Scheibe war für mich wie für andere Yoga sein mag. Ich kaufte mir noch bevor ich in die Schweiz zurück kam übers Internet eine Occasion Drehscheibe und richtete mir egal, wo ich gerade wohnte (und das änderte oft) einen Platz zum Töpfern ein.

Als ich dann aber erste Erfahrungen mit Porzellan gemacht habe, hat sich Alles geändert. Das Drehen auf der Drehscheibe, als meine Selbsttherapie musste dem Porzellangiessen Platz machen, denn mit dieser Technik sah ich die Möglichkeit, schöne Dinge zu machen (kann man an der Töpferscheibe auch – ich jedoch nicht.) Ich hatte Lust auf Weiterbildung, auf Wissen und Können und seit 2015 sind beide Faktoren auf der Skala steil gestiegen. Mittlerweile habe ich mein kleines Ziel erreicht: Das Geschirr in unserem Haushalt ist selbst hergestellt. Suppenteller, grosse und kleine, flache Teller, Schalen in vier verschiedenen Grössen, Teetassen, Kaffeetassen und Krüge. Alles ist selbst hergestellt, von Grund auf und das Beste daran ist: Es gefällt mir tatsächlich! Eigentlich, seit ich die asymmetrischen nicht mehr in den Küchenschubladen habe, passen sie sogar der ganzen Familie.

Meine Älteste Tochter bestellt schon bald Geschirr für ihren eigenen Haushalt, die Mittlere fände schön, wenn ich auch mal weniger Projekte hätte und die kleinste giesst fleissig mit und hat schon ihre eigene Tassensammlung hergestellt. Mein Ehemann unterstützt mich tatkräftig und bremst mich auch mal aus, wenn ich mich übernehme. Er arbeitet als Klassenlehrer an der gleichen Oberstufe, an der ich bildnerisches Gestalten und Sport unterrichte.

Das grösste Kompliment ist immer, wenn jemand meine Sachen kauft, dann weiss ich, wie sehr sie jemandem gefallen oder wie sehr jemand etwas Handgemachtes und Lokales schätzt.

Bei der Arbeit im ausgebauten Keller, meinem eigenen Atelier, wenn ich Formen herstelle, mische und giesse, dann vergesse ich die Zeit. Ich liebe diese Arbeit. Also doch wieder ein bisschen Yoga für die Seele.